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AutorenbildDave Jäggi

Mal kurz den Tom anrufen...


Ist zwar schon eine Weile her, etwa zwei Jahre. Aber immer noch gut. Und relevant sowieso. Der Blogger und Wright-begeisterte Marlin Wattling hatte dannzumal nämlich einige Fragen an Wright. Da hat er ihn halt einfach angerufen. Dass Wright ein nahbarer Theologieprofessor ist, das wissen wir. Persönlich und in seinen Büchern, die oft mit persönlichen Erlebnissen gespickt sind (ich habe mich beim Lesen seiner Bibelkommentare der Reihe "... für Heute" schon oft gefragt, wie ein Typ alle diese Erlebnisse haben kann, die dann noch so gut zu den Perikopen passen). Auf jeden Fall war Wright so nahbar, dass Marlin aus seinen Antworten gleich eine mehrteilige Serie auf seinem Blog starten konnte:

"Also habe ich ihn mal angemailt und 2 Wochen später war ich am Telefon mit ihm. Dieses kleine Interview ist das Ergebnis. In 5 Teilen poste ich über seine Antworten zum Reich Gottes, dem Heiligen Geist, Kunst, Gerechtigkeit und dann seinen Ratschlag für junge Pastoren in Europa. Bitteschön…

Reich Gottes

Was mir auffiel – wenn Sie das Reich Gottes erklären – wird es sehr historisch. Wie erklären Sie das Reich ohne den geschichtlichen Bogen?

Das ist sehr schwierig (lacht). Das jüdische Verständnis vom Reich baut auf dem Gedanken von Gott als Schöpfer auf. Und als Schöpfer von Zeit, Raum und Materie. Und wenn man von Gott als König redet – denn das ist das Reich Gottes – dann ist er König über Zeit, Raum und Materie; und wirkt erlösend in dieser. Es gibt eine große Gefahr in der westlichen Welt, dass viele meinen, das Reich Gottes handelt von einer ganz anderen Sphäre – weit weg von Zeit, Raum und Materie bei uns. Diese Haltung gab es nicht im Judentum des 1. Jahrhunderts, oder im Alten Testament oder im Neuen Testament.

Natürlich spricht die Bibel an verschiedenen Stellen von einer mächtigen Umwandlung. Aber im Neuen Testament ist es spannend, ob diese Umwandlung INNERHALB unsrer Zeit, Raum und Materie stattfindet – und unsere Welt wird so sein, dass wir sie erkennen und Zeit, Raum und Materie darin fortbestehen. Oder ob es eine Umwandlung in eine ganz andere Sphäre ist. Und dann wäre unsere wunderschöne, mächtige Welt nur so einer Art Ausrutscher und Fehler gewesen. Warum würde Gott dann darüber sagen, dass es alles gut ist – wenn er am Ende alles weg wirft und was total anderes macht.

Für mich laufen alle Linien bei Jesus zusammen. Und Jesus sagt nicht: „vergesst diese Welt und alles darin, denn es kommt was total anderes“. – das wäre Gnostizismus. Sondern: „Gott tut das, was er immer verheißen hatte. Jetzt. Hier. Mach mit.“ Es ist die Umwandlung der Geschichte; aber von innerhalb der Geschichte. Wenn ich das erkläre, dann habe ich den Hauptpunkt rüber gebracht.

Weiter mit Wrights Ausführungen geht es hier auf Marlins Blog siyach.


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